Gibts da Elche?
Bei der Anreise Richtung Schweden auf den Autobahnen Deutschlands ist klar, in Schweden gibt es Elche! Fast jeden Wohnwagen der Richtung Norden zieht ziert ein schwarzer kleiner Elcheaufkleber. Meist als Einzelgänger manchmal als Gruppe oder Elch Familie. Umso näher wir dem Fährhafen in Rostock kommen, desto höher wird die Elchaufkleberdichte an den Wohnwägen und Autos um uns herum.
Nach meinen Aufenthalten in den Kletter– und Skidestinationen im Norden Norwegens, im Lauf der letzten fünf Jahre, hoffe dich doch stark diesmal einen Elch zu sehen. Bisher habe ich sie nur auf Verkehrsschildern, Stickern und anderen Souvenirs erblicken können. In unserer Zieldestination Bohuslän leben Elche und Claire unsere ortsansässige Freundin sieht die Tiere andauernd, laut ihrer eigenen Aussage.
An den Fels gewöhnen
In Bohuslän angekommen gehen wir aber nicht auf die Pirsch, sondern wie soll es anders sein zum ersten Kletterfelsen noch bevor wir unser Base Camp aufschlagen. Füße vertreten, wieder einmal auf den Armen hängen und sich an den Umgang mit Klemmkeilen erinnern. Der letzte Einsatz der Klemmgeräte war im Chamonix Granit vor ein paar Wochen. Grand Capuzin und Aigulle du Midi standen damals am Plan, jetzt heißen die Felsen Häller, Skälefjäll, und Branta Väggen. Meist sind die Felsen leicht zu finden und die Zustiege kurz. Die Absicherung großteils traditionell (kurz trad, sprich keine oder ganz wenige Bohrhaken) meinst sind auch die Standplätze zum selber einrichten. Wegen der Trad- Absicherung und das fehlen von Umlenkern sind die Klettereien auch auf den kleineren Felsen ein Erlebnis. Genau deswegen sind wir nach Schweden gefahren. Dazu kommt, dass in Bohuslän 20 °C die angenehme Tageshöchsttemperatur ist, während unseres Aufenthaltes. Wir genießen das Tageslicht bis circa 23 Uhr und verspüren so nie den Drang nach einen frühen “alpinen” Start. 🙂
Die Klassiker
Schnell haben wir uns an den neuen Alltag gewöhnt. Lange schlafen. Frühstück in unserem Luxusbasecamp bestehend aus einem Zeltplatz mit Tischi-Banki und für den Fall das es regnen sollte sogar einen Schuppen. Dann auf zu einen der vielen umliegenden Felsen. Neue Routen klettern. Am besten on-sight. Danach gleich weiter zum Einstieg der nächsten Tour. Viele Routen konnten in diesem Stil geklettert werden. Unter anderem die Klassiker Gamzatti 7+, Hassan Shop 7+, Masken 7, Goa Brünetter 7+, Afterburner 7-, Fueled on Coffee, Powered by Bacon 7, Slimeline 7+, Tor Line 7. Alle aufgezählten Touren sind geniale Risslinien!
Bei machen Touren blieb mir das on-sight verwehrt, daher durfte ich in die Route Offline 7 (off-with) noch zweimal einsteigen für den Roten Punkt. Ebenfalls zwei weitere Versuche forderte Veckans Västing 8.
Alle Bewertungen in Schwedisch, als Richtwert. 6 = 6a+; 7 = 6c+; 8 = 7b+; 9 = 8b;
Die Zeit in Schweden ist trotz, oder vielleicht auch wegen, des langen Tageslichtes sehr schnell vergangen. Einige lässige Touren wurden geklettert, viele blieben offen. Offen bleibt ebenfalls die Begegnung mit dem Elch.
Bohuslän wir kommen wieder!
Lust auf Trad klettern?
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